The Monochords – Volume 1

Grüne Parka mit fellbesetzten Kragen stehen hoch im Kurs bei den Hessen, wie ein Blick auf die Fotos im Booklet des Albums verrät, alle fünf tragen die Armee-Klamotte. Einer hat eine Frisur wie Liam Gallagher – hier könnte es sich um eine Mod-Kapelle handeln, sagt sich der aufmerksame Beobachter und schiebt die CD in den Player. Tatsächlich, eine soulige Fieselorgel trifft auf eine angefuzzte Gitarre, poppige Rhythmen auf Handclaps, es gibt „Huhuhu“ im Backup-Gesang und einen verzweifelten Sänger, der klagt: „She’s Not There“. So ähnlich klangen die britischen Combos der Sechziger, als sie in Kellern und Garagen Stones, Who und Spencer Davis Group nacheiferten. Dass Frontmann René Riedel an Howlin‘ Pelle Almquist von The Hives erinnert, ist dabei kein Nachteil. The Monochords sind wahre Puristen, zu jeder Sekunde ist die Mühe spürbar, Original-Sixties-Klang zu kreieren, jedes Instrument atmet den Hauch der Rock’n’Roll-Geschichte. Am meisten beeindruckt jedoch das fingerschnippende Songwriting, das automatisch den Fußwipp-Reflex auslöst. Einziges Manko der Monochords: Häufig überschreiten die Titel die Drei-Minuten-Schallgrenze, was zur Folge hat, dass Refrains zu oft wiederholt werden. Abgesehen von diesem kleinen Schönheitsfehler wissen die Hessen, wie der Sechziger-Hase läuft.

>>> www.monochords.de