The Music – The Music
Es ist nichts Neues, dass laute, schnelle und mit allerlei Effekten verfremdete Musik leichter zu spielen ist als etwa ruhige, reduzierte und langsame Musik. The Music sind gerade der High School-Uniform entwachsen und spielen eben jenen lauten, schnellen und mit Effekten nicht geizenden Rock, der zwanghaft versucht, psychedelische Momente zu erzeugen. Schlampig klingt das zuweilen und verglichen mit Bands wie etwa The Cooper Temple Clause sogar einfältig. Auf der Bühne mag das funktionieren, denn da klingen ihre Songs nach wagemutig-ausufernden Sessions von furchtlosen, unbekümmerten Musikern, und in Verbindung mit Stroboskop, anderem Geblende und – nicht zu vergessen – der richtigen Lautstärke ist The Music bestimmt ein Erlebnis. In den eigenen vier Wänden jedoch klingen Sänger/Gitarrist Robert Harvey, der sich – unfreiwillig komisch – an Robert Plant orientiert, und seine Mitstreiter fast banal, gewissermaßen eindimensional und alles in allem berechenbar. Die Kollegen vom NME glaubten schon „potentially the most important group since Oasis „ausfindig gemacht zu haben, doch beim genaueren Hinhören offenbaren die vier Jungspunde doch offensichtliche Mängel, die man aufgrund ihres Allersdurchschnitts gerne entschuldigt, wie sie jedoch bei den Gallagher-Gebrüdern nebst Gefolgschaft auch in jungen Jahren nie und nimmer zum Vorschein kamen. Relativ einfach haben es sich The Music also auf ihrem Debüt gemacht, und doch steckt ein guter, ehrlicher Kern in ihnen, weswegen zu hoffen bleibt, dass sich das Quartett aus Leeds mit den Jahren eine etwas größere Stilvielfalt erarbeitet und in Zukunft zwischendurch auch mal etwas moderatere Töne anschlagen wird.
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