The National Trust – Dekkagar

Die Postrock-Experten von Thrill Jockey wagen sich mit dem Debüt von The National Trust in ganz neue Regionen vor. Auch wenn es der Begriff Psychedelic-Soul nicht ganz trifft, irgendwo im Niemandsland zwischen Shuggie Otis und Fleetwood Mac hat die Formation um Neil Rosario angedockt und neun Songs eingespielt, die zum Außergewöhnlichsten gehören, dass man diese Tage an sein Ohr heranlassen kann. Soviel Emotionalität und musikalische Tiefe hat man seit den Tagen des Siebziger-Soul selten vernommen. Bereits der Opener. das mit dezenten Perkussion-Sounds unterlegte „Making Love In The Natural Light“ klingt, als wären Dr. John und Sly Stone in einem endlosen LSD-Rausch aneinandergeraten. Nicht weniger faszinierend fällt das mit wunderbaren Keyboard-Sounds angereicherte „Feather Clip“ aus, das ebenfalls direkt auf den längst verlorengegangen Spirit der Späten sechziger und frühen siebziger Jahre verweist. The National Trust ist mit DEKKAGAR etwas gelungen, an dem bis auf wenige Ausnahmen bereits ganze Generationen von Popmusikern gescheitert sind: die perfekte Verschmelzung afroamerikanischer Soul- und Funk-Musik mit klassischem Pop. Was sich reichlich herkömmlich anhört, entpuppt sich bei genauerem Hinhören als ein genialer Wurf.

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