The New York Dolls – Too Much Too Soon – von Nina Antonia
Aus der Distanz von dreißig Jahren könnte man den Eindruck gewinnen, die New York Dolls seien eigens erfunden worden, um zu zeigen, wohin der Rock’n’Roll führen kann, wenn man ihn so richtig (aus-)lebt und alles übertreibt, was man übertreiben kann. Ihre komische, tragische, atemberaubende und manchmal auch zu Tränen rührende Geschichte enthält wirklich alles, was dazugehört: Musik (mehr, als Glam-Verächter ahnen), Drogen (zu viel], Geld (zu wenig], Sex (alle Varianten), Tod (drei von sechs Hauptdarstellern), schillerndes Glück und unfassbares Pech, Phantasie, Naivität, Freundschaft, Liebe, Hass, Gewalt und natürlich Malcolm McLaren. Wer die Wahrheit über die Abgründe des Musikbusiness erfahren will, kommt an diesem Buch ebenso wenig vorbei wie jeder Fan von modernem Rock (die Progressive-Abteilung vielleicht mal ausgenommen), der wissen möchte, woher seine Lieblinge eigentlich ihre Ideen haben. Dass das Ganze bis ins kleinste Detail so spannend, liebevoll und, sagen wir mal: saftig geschildert ist, dass man die 200 Seiten in einem Zug wegliest und danach zum Plattenregal stürzt, um das Viertel mit „Personality Crisis“ auf Lautstärke zehn zu beschallen, legt die Vermutung nahe, die Dolls seien eigens erfunden worden, damit Nina Antonia ihre Geschichte erzählen kann.
>>> http://home.eol.ca/~ifftay/dolls/dolls.htm
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