The Pogues – Peace & Love
Da will uns aber einer mit aller Macht auf die falsche Fährte führen. Denn Shane McGowan ist weder, wie der Albumtitel vermuten lassen könnte, zum allumfassend besorgten Weltverbesserer mutiert, noch legen die Pogues zweifelhafte musikalische Ambitionen on den Tag, die möglicherweise der jazzige Instrumental-Auftakl „Gridlock“ nahelegt. Doch nach dem manchmal fast schon weltmusikalischen Flaire des Vorgänger-Albums IF I SHOULD FALL FROM GRACE WITH GOD besinnt sich das trinkfeste Oktett jetzt wieder stärker auf die Erkundung des eigenen Kulturkreises, wobei die Pogues immer dann am eindringlichsten wirken, wenn sie auf große Rundumschläge verzichten und – wie im „Night Train To Lorca“ oder eines nebligen Morgens auf der „Albert Bridge“ – präzise echtes Lokalkolorit zeichnen. Gute Pogues-Tradition ist mittlerweile die übliche Ode an London, das hier kurzerhand zur musikalisch robusten Lady erklärt wird, und auch die liebe „Lorelei“ kommt zu Ehren. Trotzdem tritt die Band kompositorisch ein wenig auf der Stelle.
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