The Red Krayola – Red Gold
Vor knapp 40 Jahren nahm Mayo Thompson THE parable of arable LAND auf, mit zwei Künstlerkumpels aus Houston, Texas, einem Loop als Hauptattraktion und vielleicht 100 Unbekannten. Damals war Thompson 22. Seitdem betreiben The Red Krayola (anfangs The Red Crayola, immer The Mayo Thompson Community) die Erweiterung der Rock- und Pop-Grammatik, die Zerstörung und Verfremdung derselben inklusive. Durch alle Phasen und Irrwinkel der Popgeschichte, in verschiedenen Formationen, mit wechselnder Disziplin und Nähe zum Zentrum des Geschehens. Bis in Pere Ubu herein und wieder hinaus, über Punk. Grunge und Post-Rock, Baby, hinweg. Auf der Mini-LP RED GOLD ist exakt die Band vom INTRODUCTION-Album (April 2006) zu hören; neben Thompson lg, vocl Stephen Prina (g, cembalo, perc, voc), Tom Watson (g, voc), John McEntire Isynth, dr, ukulelel, Charlie Abel (acc), Noel Kupersmith Ibgl. Das ist durchaus eine Besonderheit, weil The Red Krayola eher eine Idee als eine Band ist. Oder ein Diskurs, die Gute-Nacht-Musik von Männern, die viel zu soziologisch arbeiten, um sich in ihren Gegenstand richtig zu verlieben, und demselben (dem Pop?) auf den Schlips treten. Das Instrumentarium findet hier auch deshalb eine vollständige Erwähnung, weil es von der Melancholie erzählt, die aus den Ritzen der Songs quillt, ohne dass sich Thompsons furchtlose sechs jemals in den Strukturen Guter-alter-Männer-Musik verfangen würden. „Paris“ ist der Fünf-Minuten-Soundtrack, den sich die Stadt der Liebenden nach den Banlieues-Unruhen von 2005 verdient hat, dunkel und mit Wackel-Kamera begleitet. VÖ: 14.11.
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