The Robocop Kraus – Blunders And Mistakes

Wenn es irgendwann kein „Weiter, immer weiter“ (Olli Kahn) mehr gibt, greifen die Kinder der Revolution zum großen Grundhandbuch „Rock“. Das neue Album von The Robocop Kraus hat etwas auf sich warten lassen, es ist in mehreren Etappen an verschiedenen Orten (Nürnberg. Hamburg. L.A.) entstanden und wird das anspruchsvolle Robocop-Publikum mindestens verwirren, Blunders And Mistakes ist ein Zeichen der Konsolidierung und Normalisierung, das man kaum von einer Band erwarten durfte, die angetreten war, die Liga des Britrock als Schnarchnasen zu entlarven. „Fake Boys“-das Spiel mit der Party-Punk-Hysterie machte die Nürnberger bald zu den Paten der Generation Maximo Park, ohne dass diese das wissen musste. Die zwölf neuen Robocop-Kraus-Songs haben das Lametta und die Funkyness wie ein lästiges Insekt abgeschüttelt, die Robocops wollen die Pophymnen spielen, die ihnen längst aus dem Bauch gewachsen sind. Die Songs kommen aus Sound-Grotten gefahren, mit Nörgel-Gitarren und nicht so üblen Drums, mit Melodien, die sie in Eischnee gebacken haben. Kann es sein, dass Thomas Lang heute einen Haufen von Gospelsängern neben sich duldet, einen Chor der Schalalierenden („Standing In The Punch Line“)? Oder waren das nur die Amerikaner? Wer hat ihnen diese Echo-Gimmicksverpasst? Ein neuer Bassist ist an Bord,ein neuer Mixer, für die Soundverschleimung tragen sie selbst die Verantwortung. Und hintendran steht eine seltsame, schmierige Ballade, die daran erinnert, dass Rockmusik ziemlich dekadent sein kann. Wir sind gespannt, wie uns dieses Album morgen gefallen wird.

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