The Rumble Strips – Girls and weather

Morgens klingelt als Erstes immer der Wecker. Dann heißt es: Schnell raus den Federn! Lange Zeit bereitete schon der Gedanke daran Höllenqualen. Aber jetzt gibt es ja die Rumble Strips. Die haben in „Alarm Clock“ eine Idee, wie man es anders machen könnte: Einfach mit dem Hammer draufhauen, und schon geht einem das Ding nicht mehr auf den Zeiger. Wer partout keinen Ärger mit dem Chef riskieren will, dem nützen die Rumble Strips trotzdem. Bei den zwölf Tracks auf ihrem Debütalbum handelt es sich durchweg um todsichere Gute-Laune-Macher, mit denen man gut in den Tag kommt. Dafür sorgt allein schon die aufgekratzte Stimme von Charlie Waller, der sich anhört, als gehe er mit fünf Kannen Kaffee und den ersten beiden LPs von Dexy’s Midnight Runners in die Morgenstund 1 . Das Dexy’s-Revival war überfällig, und diese Band aus der südwestenglischen Grafschaft Devon ist ein erstes dickes Indiz dafür. Zumal Waller nicht nur wie Kevin Rowland singt, sondern auf dem Album auch noch zu Saxofon und Trompete gegriffen wird, und das nicht zu knapp. Eine Blaskapelle also. Keine volkstümliche natürlich, sondern eine mit Seele. Waller behauptet im Opener „No Soul“ zwar, genau diese nicht zu besitzen, aber da sollte man ihn nicht beim Wort nehmen. Mit mehr Feuer, Leidenschaft und Intensität geht zurzeit kaum jemand zu Werke. Obendrein scheinen diese Typen auch hochsympathisch zu sein. Wie sie im reich bebilderten CD-Booklet Schwierigkeiten beim Transport ihrer überdimensional großen Rumpeltrommel andeuten, das hat schwer Charme. Und dann diese großartigen Songs! „Building A Boat“! „Girls And Boys In Love“!! „Time“!! „Don’t Dumb Down“!!! Unser Leben ist von Grund auf besser mit ihnen. Ehrlich.

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