The Status Quo :: Picturesque Matchstickable Messages From The Status Quo

Psychedelic-Pop-Debütalbum in der Luxusausgabe auf zwei CDs.

Die Untoten vom Orden des ewigen Shuffles erweisen sich als ziemlich widerstandsfähig, Status Quo sind längst die grauen Renitenzen des Gitarrenboogie: Stimmungsmusikanten für Bierbäuche, Biker und Nostalgiker. Dabei fing alles ganz anders an, Ende der Sechziger, als Schnauzbärte, Samthosen und Rüschenhemden für Männer en vogue waren und hippe Songtexte vor allem eines sein mussten: seltsam. The Status Quo, noch mit Organist Roy Lynes und dem „The“ vor dem Namen, sangen dann auch von „Technicolour Dreams“ und „Sunny Cellophane Skies“. Psychedelischer Rock? Nein, nicht ganz. Eher psychedelischer Pop, voll gestopft mit Wah-Wah- und Phaser-Effekten, ziemlich melodisch, ein wenig verschroben und alles in allem harmlos. Die Gitarrensounds klingen wie aus der Spielzeugabteilung, der Gesang ist dünn, das Songwriting naiv. Und dennoch: Picturesque Matchstickable Messages ist ein herzergreifend charmantes Debüt, das 1968 sogar drei Hits abwarf: „Pictures Of Matchstick Men“, „Ice In The Sun“, „Black Veils Of Melancholy“ sind beste Bubblegum-Psychedelic, eine ganze Spur spaciger als das Gros damaliger Teenie-Beschallung, aber erfreulich weit entfernt von der seriösen Kunstsinnigkeit der kommenden Prog-Rocker. Die aktuelle Neuauflage des Albums bietet echten Mehrwert: Auf zwei CDs gibt es den originalen, hoch komprimierten Mono-Mix sowie die restaurierte Stereoversion, die bei einigen Takes jedoch manches unter den Tisch fallen lässt. Interessanter sind die Bonus-Tracks: Singles, BBC-Live-Mitschnitte, kurze Interviews und rare Aufnahmen der Status-Quo-Vorgänger The Spectres und Traffic Jam.