The Subways – Young For Eternity
Der Song heißt „Rock & Roll Queen.“ Seit ein paar Monaten bewegen die jungen und nicht mehr ganz so jungen Menschen ihre Körper in dunklen Kellerlöchern dazu. Es ist einer dieser stumpfsinnigen Geschlechtsaktanbahnungssongs mit einem idiotischen Gitarrenriff, mit maniriert-coolem Gesang und mit einem hirnverbrannten Text, für den sich vielleicht sogar Lenny Kravitz schämen würde: „Be my, be my, be my rock’n’roll queen“. Mit anderen Worten: Es ist ein verdammt großartiger Rock’n’Roll-Song, der irgendwann mal ein Klassiker werden könnte. Der Song stammt von den Subways, drei 18jährigen aus einem Provinzkaff nördlich von London, die mit Charlotte Cooper ein ziemlich blondes Argument für den Rock’n Roll in ihren Reihen haben: Mit ihrem Style (kurzes Röckchen, Netzstrümpfe, Cowboystiefel) könnte die Bassistin wegen des akuten Mangels an Nachwuchs-Pop-Ikonen auch für Junge-Frauen-Magazine interessant werden. Und uns, denen es natürlich nur um die Musik geht, beschleicht der Verdacht, wieder einmal eine neue Zukunft des Rock’n’Roll untergejubelt zu bekommen. The Subways sind die amerikanischste Band, die in letzter Zeit aus England herübergekommen ist, weil ihnen das Subtile der großen, neuen britischen Bands abgeht, weil sie lieber die „Werte“ des Rock’n’Roll hochhalten: ewige Jugend und den Rest den Hormonen überlassen. Komisch nur, daß dieser Power-Rock bei der ganzen Unrast und positiven Wut und ‚Rotzigkeit‘ stellenweise so verdammt erwachsen klingt, wie eine Band wie Gang Of Four niemals werden wird. Das kann man dann natürlich als songschreiberische Reife entschuldigend schönreden. Was nicht zu entschuldigen ist: Young For Eternity hat neben dem Rock-Rock auch ein paar veritable Rockballaden im Angebot, mit akustischer Gitarre und Klavier und dem ganzen schönen Schmacht-Quatsch. Und das geht dann irgendwie überhaupt nicht. VÖ: 12.9.
www.thesubways.net
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