The Tea Party – Tryptich
Heute vergleichen wir mal wieder Äpfel mit Birnen, will sagen, Fußball mit Musik, es trifft Jeff Martin, über den man sagen könnte, daß ihm weniger das Dribbling, eher schon das Abholzen ganzer Fußballfelder liegt. Der Mann, Kanadier mit Hang zum Handfesten und Chef von The Tea Party beißt sich mit der Schwere einer Kettensäge durch dunkle Wälder, könnte man sagen. Denn Martin hat seine Rocknummern auf 48 Spuren ausgebreitet. Jeff, du verlierst die Kontrolle. Alle Spuren sind voll, da paßt nichts mehr drauf“, soll ihm sein Gitarrist im Studio öfters sagen, und das hört man den Songs auch an. Voll, breit und bräsig, mit Kraft, Fülle und mäßiger Inspiration schlägt sich Martin seine Schneisen und vertraut dabei weniger auf die Qualität seiner Stücke als aufs Basteln und Kleben am Song als Großem und Ganzem. Ein wenig psychedelisch, mystisch durch die Oud („The Halycon Days“), oder sentimental mit Streichquartett („Gone“) schleppen sich The Tea Party dahin, und schlecht finden mag man TRYPTICH eigentlich bis zur letzten Note nicht, auch wenn man sich angesichts dessen, daß The Tea Party in ihrer Heimat regelmäßig Platin einfahren, doch denkt, man steht im Wald.
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