The Triffids – Treeless plain – The Black swan – Beautiful waste and other songs

Verschwendete Talente, Folge 123: David Mc-Comb, Gründer und Leiter der anfangs vor Punk-Hass sprühenden Triffids, die ab Anfang der 8oer-Jahre dem Beispiel der Saints folgten, sich von den Weiten des australischen Kontinents zu manchmal landschaftlich epischen, meist unspektakulär gutmütigen, fröhlichtraurigen, nur manchmal etwas ruppigeren Songs mit klingelnden Gitarren und sanften Drums inspirieren ließen, die sie in einem solchen Fließbandtempo raushauten, dass es auch nichts machte, wenn mal eine Single nicht erscheinen konnte, weil McCombdie Bänder unters Bett verräumte und nicht mehr fand. Dieser McCombs, 1985 die größte Hoffnung der noch recht jungen Indie-Szene, hätte vielleicht mal ein bisschen Ruhe gebraucht zwischendurch, um den Ideenhagel in seinem Kopf zu kanalisieren und aus hundert guten zehn unsterblich großartige Songs zu machen. Stattdessen legte er mit seiner Band hunderttausende Kilometer zurück, um überall zu spielen, wo man sie ließ, machte bis 1989 elf Alben und EPs und sich dann statt Urlaub an die Arbeit an einem Soloalbum, das erst 1994fertig wurde. Da war McComb halbtot von Drogen, Alkohol und Rückenschmerzen, unterzog sich 1996 einer Herztransplantation, landete 1999 nach einem Autounfall im Krankenhaus und starb ein paar Tage später, nicht ganz 37. an einer Überdosis Heroin. Jetzt kommt ein zweiter Schwung seines Vermächtnisses: das Debütalbum treeless plain (1983, plus Interview und sechs Liveaufnahmen) 4 das letzte Album THE BLACK SWAN (1989, pluS 18 OuttakeS und Alternativversionen) 5 und die Single „Beautiful Waste“ (plus B-Seite und 17 unveröffentlichte Songs von 1983-85) 4 Da sitzt man, stundenlang, wird überschwemmt mit gelassener Schönheit, Untergangsfröhlichkeit und Schöntrauer und fragt sich lieber nicht, was aus David McComb geworden wäre, wenn er mehr Zeit und weniger Pech gehabt hätte, weil einem sonst die Tränen kommen könnten.

»>www.thetriffids.com