The Velvet Underground – Peel Slowly And See

Zu Lebzeiten veröffentlichte die New Yorker Band nur vier Studioalben keines davon erreichte je die US-Top 100, die letzten beiden schafften es nicht einmal in die Charts. Dennoch haben Lou Reed, Sterling Morrison, Moe Tucker und lohn Cale weltweit ganze Musikergenerationen beeinflußt: Punks, Waver, Alternativrocker und Noise-Avantgardisten beriefen und berufen sich gleichermaßen auf Reeds mitunter düstere Lyrik, Cales verzerrte Viola, Tuckers klaustrophobische Schlagzeug-Monotonie und Morrisons/Reeds stilprägende Schrammelgitarren. Das bananenverzierte, von Andy Warhol produzierte Debütwerk THE VELVET UNDERGROUND & NICO genießt auch nach fast dreißig Jahren einen nur wenigen Sixties-Alben vorbehaltenen Kultstatus. PEEL SLOWLY AND SEE versammelt auf fünf CDs nicht nur sämtliche Original-LPs, sondern auch acht bislang unveröffentlichte Demoaufnahmen, darunter eine viertelstündige Rohfassung von ‚Venus In Fürs‘, eine über i8minütige Version von ‚All Tomorrow’s Parties‘ und das 1969 mit Cale-Ersatz Doug Yule eingespielte ‚Countess From Hong Kong‘. Einige unveröffentlichte Live-Tracks sowie zwei Songs der Kurzzeit-Sängerin Nico alias Christa Päffgen (‚Chelsea Girls‘. ‚It Was A Pleasure Then‘) runden die Werkschau ab. Die 75 Songs umfassende Kollektion hätte man nicht besser kompilieren können, PEEL SLOWLY AND SEE stellt in Sachen Repertoiregestaltung, Aufmachung und Liner-Notes wirklich das absolute Rund-um-glücklich-Paket dar. Und daß einige der zwischen 1965 und 1970 aufgenommenen Klassiker trotz digitaler Nachbearbeitung reichlich ungehobelt klingen, ist gleichermaßen verständlich wie verzeihlich.