The Verve :: Urban Hymns

Jeder Sommer bringt den Pop-Fans eine neue und ganz persönliche Sommer-Hymne, mit deren Hilfe sie sich an diese Saison und die damit verbundenen Erlebnisse auch noch in 20 Jahren erinnert. Der Sommer-Hit ’97 stammt von dem nordenglischen Quintett The Verve, heißt „Bitter Sweet Symphony“ und ist genau das – eine Mini-Sinfonie, gefährlich nah am Rande des Kitsch-Abgrundes, süß wie ein Kaugummi, bitter wie die Rückfahrt am letzten Urlaubstag nach Hause und dermaßen bombastisch, daß selbst Phil Spectors Augen feucht werden dürften. Und das von einer Band, die sich nach ihrem zweiten Album für 18 Monate wegen eklatanter Drogenprobleme aufgelöst hatte. Doch die Jungs um den charismatischen Frontmann Richard Ashcroft gingen in Klausur, vernagelten das Studio – und liefern mit URBAN HYMNS ihr Meisterstück ab. Die Mittzwanziger klauen zwar aus 30 Jahren Rock- und Pop-Historie (Beatles, Beach Boys, Small Faces, Doors), doch in diesem Falle gilt:“it’s the singer, not the song“. The Verve haben in die 13 urbanen Hymnen alles reingepackt, was eine grandiose Pop-Combo ausmacht: Psychedelic, Magie, Mystik, Mythos, Kitsch, Lärm, Obsession, Leidenschaft. Und überall dem schweben diese unglaublichen Melodien, die aus Singles Klassiker werden lassen. The Verve sind groß. Unfaßbar. Ein Wunder. Die echte Zukunft des Brit-Pop. Erinnert sich noch jemand an Oasis?