The WaIkmen – You&Me

Ist es nicht wundervoll, was es für Möglichkeiten gibt, Gefühle in Tönen auszudrücken? Wie einen die Musik eines Albums einhüllen kann, und einem genau das Gefühl gibt, das man damals im Bauch hatte, als man das erste Mal die große Liebe geküsst hat. Oder Wie Musik einem genau den Geschmack in den Mund legt, den man einmal vor vielen Jahren geschmeckt hat, und dann nie wieder? Man braucht nur die Augen zu schließen, und die Musik versetzt einen an einen Ort, den nur man selbst kennt. Wer sich davon angesprochen fühlt, für den ist das neue Album der amerikanischen Indie-Größen The Walkmen Pflichtprogramm. Nachdem das Quintett im Jahr 2006 mit seinem Album a hundred miles off und der Neuaufnahme des kompletten (von John Lennon produzierten) Harry-Nilsson-Albums Pussycats selbst die Gemüter der größten Fans gespaltet hatte, sind The Walkmen nun mit ihrem besten Album seit bows + arrows (2004)zurück. Das neue Album YOU&ME erzählt viel über das eigene Mensch sein. Songs wie „Donde Esta la Playa?“ und „Red Moon“ handeln von der Sehnsucht, dem Unerreichbaren, vom knappen Vorbeischrammen am Glück und dem Schmerz des Verlorenseins in der Großstadt. Musikalisch kann man die Band aus New York City am besten als Slow-Motion-Variante der Strokes bezeichnen: alles scheint hier etwas verzerrt zu sein, im Hintergrund vermischen sich die sphärische Gitarre, die Mariachi-Bläser und das scharfe Schlagzeug zu einem wilden, wirbelnden Reigen you & me klingt wie ein Album aus den späten 60er Jahren in der verschwommenen Wahrnehmung eines Betrunkenen. Sänger Hamilton Leithauser, mit seinem leicht nöligen, an Bob Dylan erinnernden Gesang, unterstreicht diesen Eindruck noch, you&me ist ein Album zum Verlieben,zum überall hin Mitnehmen,das einen Tage und Nächte begleiten wird, einem die persönlichen Verluste etwas leichter macht und die schönen Momente noch ein Stückchen süßer-sowie Alkohol, nur ohne Kater und Altersfreigabe, oder wie Suede, anstelle von London in New York.

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