The Wave Pictures

Brushes With Happiness

Moshi Moshi/[PIAS] Coop/Rough Trade

Voll Moll: das traurigste Album der Indie-Rock-Lo-Fi-Blueser.

Im Januar trafen sich die notorisch fleißigen Wave Pictures im Proberaum, mit dem Ziel, ihr Selbstbewusstsein zu verlieren. Dafür brachte Sänger Dave Tattersall Texte mit, die er noch nie zuvor gesungen hatte, schleppten die anderen viel Alk und Hasch an, einigte man sich auf Improvisation in Moll und legte los. Das Resultat ist BRUSHES WITH HAPPINESS, das erste Album der Band in diesem Jahr.

Das zweite erscheint im Herbst und soll eine Partyplatte werden, na, das kann ja was werden! The Wave Pictures haben in ihrer Karriere nie enttäuscht, zuletzt lag der Fokus aber auf der ruppig-bluesigen Seite, wodurch ein wenig in Vergessenheit geriet, dass das Trio auch herrlich traurig klingen kann. Das erste Stück zieht nun alle Register, „The Red Suitcase“ ist eine Mediation über Einsamkeit in Hotels, die Band spielt nicht, sie torkelt durch die langsame und sieben Minuten lange Nummer, Tattersall – durchaus auch mal Rampensau – klingt hier zerschossen wie der selige Jason Molina.

„Rise Up“ trägt den total falschen Titel, das Stück setzt den Beat des ersten Songs einfach fort, die Band ergibt sich der verschlufften Traurigkeit. Mit „Jim“ kommt Blues ins Spiel, schon klingt die Band nach einer nordeng­lischen Variante von Nick Cave. „Crow Jane“ ist eine Traumdeutung über Bilder wie Rufus Thomas im Hawaii­hemd, Vorlage ist der Mythos der „Crow Jane“, über die auch schon Alt-Blueser Sonny Terry und Nick Cave Songs geschrieben haben. Ein wenig in Richtung Dur wandelt das Kinderlied „The Burnt Match“, danach sorgen Alk und Hasch für finale Entspannung.

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