The Wedding Present
Take Fountain
VÖ: 14.2.
Nach acht Jahren: die Reaktivierung eines Indie-Rock-Klassikers, karg, spröde, melancholisch.
Wäre David Gedge nicht seit Jahren mit Cinerama als Botschafter für Filmmusik und als Liebeswerber in eigener Sache unterwegs, hätte diese Reaktivierung eines Indie-Rock-Klassikers weniger überrascht, so aber … Acht Jahre nach SATURNALIA gibt es wieder eine neue Wedding-Present-Platte. Natürlich muss an dieser Stelle auf den Sympathie-Bonus hingewiesen werden, den Gedge seit dem ersten Wedding-Present-Album mit dem rühmlichen Titel GEORGE BEST (1987) und dem legendären Soccer-Beatle auf dem Cover bei allen Anhängern eigenwilligen Rock’n’Rollens innehat. Aber dieser Bonus macht die Sache mit diesem Album nicht unbedingt leichter. „On Ramp“ und „Interstate 5“ – die Eröffnung des Albums dauert acht Minuten und ächzt schwer im Gebälk. So einen Song könnte man auch Robert Smith und The Cure schenken. Oder gleich New Model Army? Man kann dieser Platte wohl das Leid und die Mühen und die Traurigkeit anhören, die David Gedge nach der Tennung von seiner Freundin (und Cinerama-Keyboarderin) Sally Murrell spürte. Wer weniger geneigt ist, sich in den Befindlichkeiten des Protagonisten umzutun, wird in TAKE FOUNTAIN einen Neuanfang entdecken, der mit der Geschichte der Indie-Rock-Recken eher lose verbunden ist. Die neuen Wedding Present spielen, als müssten sie den Soundtrack für ein TV-Drama abliefern, mitsamt einem Chor der Gestrauchelten, einer einsamen Trompetenfanfare. Wedding Present bleiben über weite Strecken aber down to earth. Karg, spröde, melancholisch – die Songs kommen manchmal gar nicht recht aus den Startlöchern. Aber das ist wohl beabsichtigt.
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