The Who – Join Together
Was sich hier zirka zwei Stunden abspielt, ist längst ein gesichertes Kapitel der Rockhistorie: The Who. Die Live-Aufnahmen – insgesamt 34 Titel – wurden während der US-Tournee der Briten mitgeschnitten und gleich von drei Produzenten (Bob Clearmountain, Clive Franks und Billy Nichols) mit modernsten Mitteln festgehalten. In dieser Hinsicht setzt JOIN TOGETHER sicherlich Maßstäbe.
Inhaltlich und musikalisch bleiben jedoch viele Fragen offen – vor allem bleiben generelle Zweifel am Sinn solcher Wiedervereinigungen.
Townshend und Co. unternehmen den Versuch, klassisches Who-Repertoire ohne Substanzverlust zu modernisieren. Das gelingt indes nur teilweise. Denn man begegnet zwar alten Bekannten, doch die Vertrautheit ist futsch. Das liegt an unerwarteten Gitarrenfills, überraschenden Arrangement-Wendungen, geänderten Tempi und neuzeitlichen Rhythmen. Doch gegen solche Elemente wehren sich Herz und Ohren der alten Fans. JOIN TOGETHER bestätigt, was man anscheinend weiß: TOMMY markierte den Höhepunkt von Townshends songschreiberischer Kreativität, und abgesehen von „Won’t Get Fooled Again“ und „Behind Blue Eyes“ (beide von WHO’S NEXT), „You Better You Bet“ (FACE DANCES) und einigen anderen Repertoire-Pralinen erklingen deshalb hier die epochalen Riffs und Themen aus der Rockoper TOMMY.
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