The Yardbirds :: Little Games Deluxe Edition

So ähnlich wie die Rolling Stones verpflichteten sich die Yardbirds anfangs dem Chicago-Blues. Bis 1967 wagten beide Bands stilistische Gratwanderungen zwischen Popexperiment und Bluesrudimenten – wobei Jagger und Co. kommerziell stets eine Nasenlänge voraus blieben. 1968 war dann das entscheidende Jahr: Während die Stones unaufhaltsam zum Mythos avancierten, zerfiel die zuletzt mit Gitarrist Jimmy Page, Sänger Keith Relf, Schlagzeuger Jim McCarty und Bassist Chris Dreja besetzte Combo. Zwölf Monate zuvor erschien mit Little Games das von Mickie Most (u.a. Jeff Beck. The Animals, Donovan, Lulu) produzierte letzte, jetzt um 15 Bonus-Cuts erweiterte Album. Auf dem Reissue finden sich gleich mehrere Perlen: Das von Haschschwaden durchzogene, akustische Marokko-Folklore-Experiment „White Summer“ (von Bert Jansch abgekupfert, später als „Black Mountain Side“ im Repertoire von Led Zeppelin), die verschrobene Psychedelic von „Glimpses“ und „Only The Black Rose“ sowie der als Single ausgekoppelte Titelsong. Diverse Singles der Ära führten die Yardbirds allerdings in beinahe schlagerhafte Niederungen: Harry Nilssons „Ten Little Indians“ sowie „Good Night, Sweet Josephine“ und „Ha Ha Said The Clown“, letzteres in der wesentlich subtileren Version von Manfred Mann ein europaweiter Hit, wurden damals von Mickie Most ohne Zustimmung der Band in den USA veröffentlicht. Sieben Outtakes und acht BBC-Mitschnitte, darunter eine frühe Version des späteren Led Zep-Klassikers „Dazed And Confused“, runden die Wiederveröffentlichung ab. www.yardbirds.org