The Young Gods – Second Nature
Reicher an Visionen, kompromissloser im Sound: Die jungen Götter sind zurück.
Damit ihn die Klänge im Halbschlaf formidable Aussagen formen lassen mögen, legte der Verfasser SECOND NATURE in das Laufwerk seines Nachttisch-Sonys. Bei letztem klaren Gedanken konnte er sich nur noch wundern: Warum hatte diese Musik nicht mehr die Kraft, die er zuvor verspürt hatte? Ganz einfach: Die Young Gods bedürfen einer ordentlichen Verstärkung. Und doch sind sie weit mehr als ihr Sound. Sie beherrschen ein riesiges Reich in der Welt des Industrial, das für die Konkurrenz meist nur Stanzwerk-Größe erreicht. Die eidgenössischen Samplepioniere brachen schon mit den Gewohnheiten der Zunft, bevor diese sich richtig rekrutiert hatte, coverten Weill, skelettierten Metal, schwebten im Ambient – und sie schrieben Songs. SECOND NATURE gelang als einziger Rausch. „Natürliche“, als Zitat entliehene Samples wurden noch rarer. Sie wichen einer atmosphärisch dichten elektronischen Klangmontage, die sich in die Avantgarde der jüngeren Neubauten vorwagt, auch nicht das Raubtier in den jungen Göttern leugnet, stets aber lieber fließt als zu poltern. Und in alter Tradition gibt ein echtes Schlagzeug den Beat vor. Sie sind zurück!
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