Therapy? – Troublegum :: Brisant – Metal-Mix aus Nordirland
Die Platte als Transportmittel. Was TROUBLEGUM rüberbringt, ist reine Energie. Insofern dürfte das Fragezeichen hinter dem Namen der Band ruhig entfallen. Denn Therapy? haben tatsächlich eine Therapie anzubieten. Und die basiert auf purer Power. Eine kreative Kraft, die den Puls beschleunigt und das Beinkleid zum Beben bringt. Wer bei TROUBLEGUM keinen Bewegungsdrang verspürt, der sollte am besten auf dem Wiener Zentralfriedhof Wohnung nehmen. Was jedoch nicht bedeutet, daß der metallische Rock dieser Platte nur Headbangers Herz höherschlagen läßt.
Die drei Therapeuten aus Nordirland treten nicht als schwarzlederne Heavy-Machos auf, sondern setzen im schlichten Pennäler-Look eher auf die optische Null-Lösung — Therapy? wirken weder besonders sexy noch aufregend charismatisch. Um so überraschender ihre brisante, aus verschiedenen Stilelementen zusammengesetzte Musikmischung. TROUBLE-GUM, Therapys dritter Longplayer, verfügt über die brachiale Kraft des Heavy-Genres, über die ungestüme Power der Punk-Ära und über melodische Qualitäten, wie sie sonst nur echte Ohrwürmer aufzuweisen haben. So verbindet Gitarrist Andy Cairns Harmonie und Härte auf eine Art, die im Rock’n’Roll ihresgleichen sucht — bestes Handwerk, wohin man auch hört. Derweil brennt Trommler Fyfe Ewing ein wahres Feuerwerk an perkussiven Überraschungen ab. Und Bassist Michael McKeegan gießt mit seinen tonnenschweren Tieftönen noch zusätzlich Schweröl ins hell lodernde Metal-Feuer -— akustische Pyrotechnik vom Feinsten.
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