Tiga – Ciao!

Seinen ersten großen Auftritt hatte er an der Seite von Zyntherius alias Jori Hulkkonen mit einer Electro-Version von Corey Harts „Sunglasses At Night“. Das ist schon eine Weile her, voneinander los kommen die beiden Herren aber immer noch nicht. Zwei neue Tracks haben sie ausgeheckt, aber es sind nicht die, über die man reden wird. Tiga Sontag hat gemerkt, dass er sich so langsam mal eine Albumpersönlichkeit zulegen sollte, die mit üblichem Stampfstoff in Techno-Tavernen nicht viel gemein hat. Auf der Suche nach neuen Allianzen ist er ausgerechnet auf sei nen Landsmann Gonzales gestoßen. Tiga und der Chanson-Schelm, das funktioniert besonders in „Luxury“, dem absoluten Volltreffer des Albums. Wir hören ein magisches Midtempo-Monster mit melancholischem Unterton, das in dieser Form eigentlich für die Pet Shop Boys reserviert ist. Tiga räsoniert über Luxus als Garantie für persönlichen Seelenfrieden, aber man merkt ihm die Ironie in der Stimme an. Tiefe, Baby! Gonzo hat auch „Turn The Night On“ betreut, hier klingt der elektronische Groove wie bei den Buggles oder Peter Schilling (ja, der!) und die Melodie sitzt auch wieder. CIAO! wäre noch besser geworden, wenn sich Tiga auf diesen Aspekt konzentriert und nicht für so ein Produzenten-Gipfeltreffen (auch James Murphy und Soulwax sind dabei) entschieden hätte, das hier und da für Kuddelmuddel sorgt. Ganz hat sich Tiga nicht getraut, jene Leute zu brüskieren, die ihn so haben wollen, wie man ihn kennt.

Vö: 17.4.

www.tiga.ca