To Rococo Rot And I-Sound – Music Is A Hungry Ghost

Berlin trifft New York und bringt konstruierte Klänge zum Swingen.

Mathematik und Musik. Nicht erst seit den Tonkünsten von old Johnny Sebastians Geschwister, die nur selten zusammenkommen, um dann immer wieder festzustellen, wie ähnlich sie sich doch sind, obwohl sie in verschiedenen Welten leben. Geistesgeschwister sind auch der alte Bach und To Rococo Rot: Musik hat bei beiden etwas Naturwissenschaftliches, lässt sich konstruieren und weist trotz aller Wissenschaftlichkeit ins Metaphysische. Bei ihrem vierten Album hat die Düsseldorfer/Berliner Band ihre Versuchsanordnung um den New Yorker DJ I-Sound und um den Geiger Alexander Balanescu erweitert. Sie kommen damit noch einen Schritt nach vorne und spinnen ein noch komplexeres System aus Klängen, die sich aus verschiedenen Elementen von Pop und Dance speisen und sich von den wohl überlegeten Gedankenführungen To Rococo Rots zusammenführen lassen zu klar gegliederten Soundgebäuden. Soundgebäuden, die aber dennoch swingen und in der richtigen Situation auch heilen. Nicht umsonst ziert ein Arztköfferchen die erste Picture-LP der Band.