Todd Snider – Happy To Be Here
Todd Snider ist zu Hause. Drei Alben und fünf Jahre lang war nicht klar: Will dieser mit so viel Talent gesegnete Mann nun John Prine sein oder lieber Tom Petty? Auf HAPPYTO BE HERE ist er ganz bei sich und gut wie nie. Wo einen heute jede Kirmes-Kapelle mit 75-Minuten-Ergüssen belästigen darf (Zu seligen Vinylzeiten entsprach das der Laufzeit einer Doppel-LP und davon gibt’s in der Rock-Historie bekanntlich nur fünf bis sechs exzellente; doch wir schweifen ab.), wo also heute „digitale Speicherkapazitäten“ genutzt werden wollen, denkt sich Todd Snider „fuck you“ und packt 13 Songs mit 38 Minuten Laufzeit aufsein neues Album. Macht im Schnitt keine drei Minuten pro Track, und so klingen die auch: beim ersten Hören wie lockere Skizzen aus viel Folk und Country, etwas Soul und Rock ’n‘ Roll, mit dominanter Akustikgitarre, einer sacht federnden Rhythmusgruppe und swingenden Bläsern, dazu sporadisch Mandoline. Banjo, Cello oder Piano-, beim zweiten, dritten Hören aber wie der Inhalt einer wahrhaft göttlichen Jukebox, in der Sniders Songs ebenso oft gedrückt werden wie die von Townes, Guy, Lucinda oder Gram. Wenn Sie’s nicht glauben, dann gehen Sie bitte in den Plattenladen Ihres Vertrauens und hören „Long Year“ oder „D. B. Cooper“ oder „Ballad Of The Devil’s Blackbone Tavern“ oder „Back To The Crossroads“ – ach, irgendwas. Nur: Hören Sie. Und wenn die Zeit kommt, werden Sie in diversen Jahresbestenlisten HAPPYTO BE HERE finden und ahnen, dass vielleicht doch alles gut wird.
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