Todd Snider – Viva Satellite
Obwohl Todd Snider eigentlich aus Nashvilles Country-Szene stammt, hat er mit weinerlicher Männer-Romantik nichts am Cowboyhut. Drängender Rock ’n‘ Roll ist sein Ding, getreu dem Motto „je schlichter, desto besser“. Sniders Version des Steve Miller-Hits „The Joker“ gibt deshalb ein gutes Beispiel ab für den Rest der CD: simple Songs mit griffigen Melodien, vorgetragen von einem druckvoll und unprätentiös aufspielenden Nashville-Quintett. Parallelen zum frühen Bruce Springsteen oder auch zu den Hooters drängen sich da natürlich auf und bringen Mr. Snider etwas in Bedrängnis. Das mit einem Soul-Chor unterfütterte „Once He Finds“ knüpft sogar ebenso wie das bluesige „Godsend“ – die einzige Nummer übrigens, die Gitarrist Will Kimbrough beisteuerte-an den legendären Rolling Stones-Sound der Endsechziger an. Todd Sniders Mut zum kernigen Simpel-Rock und zur hemdsärmelig-amerikanischen Traditionspflege greift Retro-Elemente auf, ohne sie deshalb gleich marktschreierisch auszuschlachten. Diese Qualitäten sind es, die schon auf seinem ’94er Debüt SONGS FOR THE DAILY PLANET aufhorchen ließen und Snider vorm Image des sonnengebräunten „American Boy“ bewahren.
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