Neue „Hundstage“ vom Meister, der weiß: Verbrechen lohnt sich nicht.

Sidney Lumet ist 83 Jahre alt. Er hat Meisterwerke gedreht wie Serpico und Prince of the city, Genrefilme, die stets Wert auf Wahrhaftigkeit gelegt haben. Im 51. Jahr seiner Karriere als Filmregisseur,die mit die zwölf geschworenen begann, ist der Mann wieder so gut einst. Er legt einen kleinen Thriller über einen vermeintlich einfachen Einbruch in ein Juwelengeschäft außerhalb von New York vor, der in einer Katastrophe mündet, deren gesamtes tragisches Ausmaß sich erst in immer weiter ausufernden Rückblenden offenbart. Lumet erzählt das unaufgeregt, im Stil einer Kolportage, was die Unausweichlichkeit der folgenden Gewalt umso schlimmer macht. Dies ist ein Film, der in der Seele wehtut und der Philip Seymour Hoffman und Ethan Hawke als in Ausweglosigkeit aneinander gekettetes Brüderpaar zu fiebrigen Leistungen ohne Schnickschnack bewegt. Und diese Anmerkung muss gestattet sein: Marisa Tomei sieht mit 42 unverschämt toll aus.