Tosca

GOING GOING GOING

!K7/Indigo

Mit ihrem zehnten Album kehren Tosca zu ihren Downtempo- und Easy-Listening-Wurzeln zurück.

Ist das subtile Selbstironie, wenn Tosca ihr zehntes Album GOING GOING GOING nennen? Man weiß es nicht. Worum man jedoch weiß, ist der Umstand, dass der Hype um jenen ohrenschmeichelnden Downtempo-Sound, der um die Jahrtausendwende jede innerstädtische Kaffeehaus-Kette dieser Welt berieselte, lange vorbei ist.

Richard Dorfmeister und Rupert Huber machen trotzdem weiter. Und das ist auch gut so. Sind Tosca mit ihrem vollendet veredelten Wellness-Sound doch stets so etwas wie der „Dall­mayr“ unter den Kaffeehaus-Musiken, wie sie mit GOING GOING GOING abermals unter Beweis stellen. Zwölf Stücke versammeln die beiden Österreicher auf dem Nachfolger von OUTTA HERE von 2014, für das sie mit diversen Gästen zusammengearbeitet haben, und kehren dabei auch zurück zu ihrem Lieblingsformat: dem warmen, feinteiligen, dubbig angehauchten Track.

Mal entführen sie die Verwunschenheit von Airs Virgin-Suicides-Soundtrack in ihr eigenes Sounduniversum („Hausner“), mal üben sie sich mit tröpfelnden Piano-Akkorden in Melancholie („Supersunday“). Mal schweben sie in sanften Proto-Disco-Sphären („Wotan“), mal im ambienten Segment („Olympia“). Verstärkt durch den steten Einsatz filigraner akustischer Gitarrenlinien ergibt das ein keinesfalls innovatives und doch wunderbar anzuhörendes Album, zu dem sich nicht nur prima Latte Macchiato trinken lässt.