Trashmonk – Mona Lisa Overdrive
Alan McGee, der allgegenwärtige Boss des Creation-Labels, ist, wenn er sich nicht gerade um Oasis kümmert, so etwas wie der inoffizielle Samariter für vergessene Pop’n’Roll-Helden. Sex Pistol Glen Matlock hat er ein Album gestattet, Nick Heyward durfte sich auf McGees Label in Erinnerung rufen, ebenso Ronnie Spector und Kevin Rowland. Nun ist Nick Laird-Clowes auserwählt. Nick wer? Der Engländer war in den 80ern Anführer des Trios Dream Academy, dem mit „Life In A Northern Town“ und „The Love Parade“ kurzer Pop-Ruhm vergönnt war. Letzterer Song brachte Laird-Clowes indirekt wieder ins Geschäft. McGee sah ihm 1995 bei einem Konzert zu, war begeistert und erinnerte sich daran, daß „The Love Parade“ lief, als er von seiner ersten Frau verlassen wurde. Das machte den Deal perfekt. Danach hatte McGee nur einen Wunsch: „Versuch, keinen Hit zu schreiben, ich weiß, du kannst das.“ Laird-Clowes gehorchte. Er spielte sich frei vor allem von seiner Drogenabhängigkeit, die ihm phasenweise schwer zu schaffen machte. Entsprechend düster ist vieles auf Mona Lisa Overdrive auch ausgefallen. In „All Change“, dem Paradetrack des Albums, fließen orientalische Orchesterornamente, indische Perkussion und eine Melodie nach Art der Red Hot Chili Peppers zusammen was in dieser Kombination sonst nicht oft vorkommt und dank der Erlebnisse des Singer/Songwriters (er lebte einige Zeit in Pakistan) auch authentisch wirkt. Hätte Nick Drake Gelegenheit, mit Beck auf der Veranda zu jammen, klänge es wie Trashmonk. Slack, traurig und unglaublich schön.
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