U2 – The unfogettable fire
Die erste Werkperiode ist abgeschlossen! U 2 selbst setzten mit dem Live-Album UNDER A BLOOD RED SKY einen kräftigen Schlußstrich unter die Vergangenheit und das LP-Triptychon BOY, OCTOBER und WAR.
Daß die vier streitbaren Iren-Mitbegründer der gerade aktuellen“.guitar band‘-Bewegung – ohne ihren dreimaligen Produzenten Steve Lillywhite anders klingen würden, war klar – und beabsichtigt!
Was hat nun die Zusammenarbeit mit dem Pop-Avantgardisten Brian Eno und dem mit der Tontechnik beauftragten Franko-Kanadier Daniel LaNoir gebracht? Auf jeden Fall einen Stilwechsel, auf keinen Fall einen Identitätsverlust: U 2 klingt nach wie vor wie U 2.
Auf UNFORGETTABLE FIRE der Titel ist einer Bilder-Ausstellung von Hiroshima-Überlebenden entliehen – spielt Improvisation eine große Rolle, ebenso ein 20 köpfiges Streicher-Ensemble, das im Titelstück für dramatische Akzente sorgt. Larry Nullens Schlagzeug wurde aus Lillywhites starrem Klangkonzept befreit. Perkussive Feinarbeit mit Tambourine-Geschepper, ausgedehnten Rolls und viel Becken-Arbeit ersetzen den bollernden, dramatisch aufgeschichteten Drum-Bombast vergangener Tage.
Gitarrist The Edge verzichtet gänzlich auf Soli und beschränkt sich auf das Verdichten der rhythmischen Textur. Adam Claytons Baß scheut nicht vor Anleihen im Funk-Kontor zurück – und Bonos High Volfage-Stimme entdeckt ihre eigene Sensibilität. Vieles an dieser Platte hat den Charme des Unfertigen, Skizzenhaften und Gewagten. Vieles ist Momentaufnahme, first take – magic!
Konstant geblieben sind die Themenkreise: Frieden, Freiheit, Kampf, Krieg – ein Katalog, der zu hohlem Pathos geradezu verführt. Der bibelfeste Bono macht es möglich, daß daraus das Kampfgeschrei des Herzens wird: „dislocation, Separation, combat nation“. In Songs wie „MLK“, „Elvis Presley & America“ oder „Iridian Summer Sky findet man die Auseinandersetzung mit den Vereinigten Staaten: Kritik und Würdigung des Landes, wo U 2 seine größten Erfolge feiert.
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