Utah Phillips & Ani Difranco – Fellow Workers
Keine Ahnung, woher die zierliche Kanadierin die Power für immer neue Projekte nimmt. Ihr letztes Album UP, UP, UP, U … ist kaum sechs Monate auf dem Markt, da legt sie schon wieder ein neues Werk vor. Diesmal an der Seite des Indianischen Bürgerrechtlers Utah Phillips, mit dem sie nicht nur eine Vorliebe für Tätowierungen und simple Folk-Songs teilt, sondern auch für kommunistische Ideale. Phillips steht für den Kampf der amerikanischen Ureinwohner, DiFrancofür die postfeministische Emanzipation des vermeintlich schwachen Geschlechts. Zwei Generationen, zwei Welten, eine Message: Anarchie gegen das bestehende System, das sich selbst als Demokratie bezeichnet, in Wahrheit aber eine Oligarchie der Mächtigen und Reichen ist. Dem versuchen die beiden nicht etwa mit frommen Worten oder purem Idealismus entgegen zu wirken, sondern mit modernem Klassenkampf. So lauten die Titel „Shoot Or Stab Them“, „Bread And Roses“, „I Will Not Obey“ oder „Dump The Bosses“. Eine Platte, die jedem DGB-Funktionär Tränen der Rührung in die Augen treiben dürfte, zumal das ungleiche Duo zum Abschluß noch „Die Internationale“ schmettert. Fellow Workers wurde live im Studio an zwei Abenden vor 40 geladenen Gästen aufgezeichnet – verstärkt durch Anis Band und mit Dave Plrner (Soul Asylum) an der Trompete. Das Ergebnis ist eine mustergültige Melange aus narrativen Songs und gefühlvoller Poesie. Die Rebellion der leisen Töne – unauffällig, aber effektiv.
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