Walkin‘ Large – Self
Vorurteile sind schneller ausgesprochen als zu Ende gedacht: Der hierzulande ausgebrochene HipHop-Boom (siehe Hamburg) begünstigte zwar einerseits den Auftrieb zart glänzender Rap-Perlen an die schwammige Oberfläche des Business, andererseits hatte der Hype zur Folge, daß sich nun sämtliche Majorlabels einen „Underground-Act“ krallen, um auch eine coole HipHop-Posse im Angebot zu haben. Im Falle von Walkin‘ Large also hätten wir ein in Köln beheimatetes Duo mit südafrikanischen Wurzeln, das auf Englisch rappt, Ami-Einflüsse von vornherein nicht abstreitet und soeben das erste Album bei einem Major veröffentlicht hat. Wem jetzt die Grausbirnen aufsteigen, der wird sofort auf die billigen Plätze verwiesen, denn was sich hier smooth durch die Gehörgänge windet, befriedigt auch höhere Ansprüche. Onos Rapstyle wird zwar zwangsläufig mit Ami-Rap verglichen werden, er kratzt aber mit seinem charmanten Dialekt und seinen lyrischen skills die Kurve und fügt sich elegant in die relaxten Beats von DJ Ra. Walkin’Large, das ist clubkompatibler, teilweise tanzbarer HipHop, der sich am „Jiggy-style“ von Kollege Will Smith anlehnt und mit Sängerinnen wie Brooke oder Brixx zum entspannten Mitwippen einlädt.
Mehr News und Stories