We Are Scientists

Megaplex

Grönland/Rough Trade 

Synthie-Pop, Yacht-Rock, eine Portion Funk – und die metallischen Nebenwirkungen einer wohl gesetzten „Fun Bomb“. Das sechste Album der Brooklyner.

90 Songs im Pool und dann diese zehn hier rausgehauen. Das war ein Stück Arbeit am überfließenden Material, rechtzeitig auf die Bahn gebracht, damit die Fangemeinde sich daran erbauen mag. Und diesen Zehner haben Keith Murray (Gitarre, Gesang) und Chris Cain (Bass) kurzerhand zur „Fun-Bomb“ erklärt, „music to dance and f*** to“, wie’s im Begleitschreiben zum Album heißt.

Dazu gehören Stand 2018 eine sämig gekochte Solo-Gitarre aus dem Classic-Rock-Programm, Vokalsätze, die man schon in den 70ern buchstabieren konnte und ein paar Synthies aus dem Anheizer-Sortiment ihres Music Stores. Man darf auch den einen oder anderen Yacht-Rock-Moment entdecken, im letzten Stück des Albums, „Properties Of Perception“, haben We Are Scientists ein ganz ordentliches West-Coast-Geklingel mit Melodie und Gesang aus dem Handbuch der Smiths verbunden, das hat was.

„Your Light Has Changed“ ist so ein Arena-Rocker mit reichlich Pathos in der Stimme und Metal-Momenten, „Kit“ im Anschluss ein beliebiges Midtempostück. So geht das hin und her hier, am besten sind die New Yorker auf ihrem sechsten Album, wenn sie sich eine Portion Funk gönnen, dann schütteln auch die zum Teil stark überzeichneten Songs ein bisschen von ihrer Fun-Fassade ab.

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