Weltmusik :: Richard Bona

Munia TheTalel Emarcy/Universal Bassmann Bona mit elf abwechslungs- reichen Tracks zwischen Rumba-Rock undAtro-Jazz.

Der Opener, eine beseelte A-cappella-Vignette, erinnert an Bonas künstlerische Anfänge im afrikanischen Gospelchor. Als Bursche im Busch hatte der Wunderknabe aus Kamerun Jaco Pastorius zu seinem Idol erkoren. In New York machte er seit 1995 eine Bilderbuch-Karriere als Bassist, griff für Pat Metheny, Joe Zawinul, Herbie Hancock und Bobby McFerrin in die Saiten – bessere Referenzen gibt es nicht. Doch Bona will mehr. Solo mischt der gefragte Sessionmusiker den auf Hochglanz polierten Sound seiner Brötchengeber mit subtilen Roots-Klängen der Region Zentralafrika. Nach zwei brillanten, aber wenig beachteten Alben [scenes froh mv life und reverence) perfektioniert der Virtuose seinen Spagat zwischen kuscheligem Afro-Folk und swingendem World-Jazz. Auf munia glänzt der Bassmann einmal mehr als sensitiver Troubadour mit honigsüßer Stimme. Das beschwingte „Engingilaye“ erinnert an die komplexen Epen von Salif Keita. In melodiösen Balladen wie „Dina Lam “ folgt er wiederum dem kongolesischen Singvogel Lokua Kanza auf den Fersen. Wenn sich die beiden jetzt noch zusammentäten …

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Groundation With Don Carlos & The Congos Hebron Gate Nocturne/Zomba Unkonventioneller Old Schaol Reggoe von einer Hand voll weißer Jazzstudenten.

1 Man traut seinen Ohren kaum, doch dieses Reggae-Juwel wurde nicht in I Jamaikas Tuff Gong Stui dios fabriziert, sondern irgendwo im sonnigen Kalifornien. 1998 wurde Groundation dort von weißen Jazzstudenten am Sonoma State College gegründet, wo Bandleader Harrison Stafford Reggae-Geschichte erteilt. Folgerichtig beschwört auch das mittlerweile sechste Album der bislang nur Insidern bekannten Formation den Geist von Bob Marley & Co. Allerdings zeigt dieser Reggae alter Schule eine eigene Handschrift mit deutlichen Jazz- und Dub-Einflüssenund immer wieder glänzenden Instrumental-Passagen. Mit einem stimmungsvollen Trompetenintro zeigt bereits der Opener „Jah Jan Know“ die Klasse der Band. Dazu intoniert Stafford engagierte Message-Songs zwischen Politik und Rasta-Spiritualität. Don Carlos (Black Uhuru) und Cederic „Congos‘ Myton greifen lediglich auf zwei Tracks zum Mikrofon. Die Songs gehen also ganz auf das Konto der weißen „Amateure „, die mit Enthusiasmus am Werk sind. Gewöhnungsbedürftig? Vielleicht. Bedenkt man, wie perfekt Gentleman und andere deutsche Self-Made-Rastamänner das Patois ihrer Idole imitieren, macht das die Sache schon weniger seltsam. 4 >» www.groundation.com