Willard Grant Conspiracy – Regard The End

Countrymusik kurz vor dem Ende der Welt.

Die Plattenindustrie würde solche Bands verbieten, wenn sie könnte: Inzwischen bestehen Willard Grant Conspiracy aus 30 Musikern, die über drei Länder verstreut sind (wer will die Konzerte bezahlen?), sich in wechselnden Konstellationen zusammenfinden und die Freiheit nehmen, auch schon mal drei Jahre lang keine Platte zu machen. Platten machen sie nicht nur wann, sondern auch wie sie wollen, Regard The End ist zum Teil im slowenischen Ljubljana entstanden, wo die Band an einem Festival teilnahm und den alten Kumpel Chris Eckman (Walkabouts) traf, der sie gleich ins Studio schleppte. Es liegt eine majestätische Traurigkeit über den Songs von Sänger und Gitarrist Robert Fisher. Nick Cave hat auf ein paar Verse vorbeigeschaut und Buße getan: „Suffering’s gonna come to everyone.“ Nein, es ist nicht wirklich Nick Cave, aber wenn Gast Jess Klein auf diesem Album „The Suffering Song“ singt, sind die Bad Seeds näher als Willard Grant Conspiracy. Die Protagonisten in Fishers Stücken sterben vergebliche Tode, sie rufen nach Vergebung und Erlösung. Oder sie tanzen als Geister durch eine grausame Welt, in der selbst Banjo und singende Säge brandgefährlich klingen. Kristin Hersh ist „The Ghost Of The Girl In The Well“ – eine Stimme, die geradeaus ins Mark fährt.

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