Working Week – Surrender

Mit jeder neuen Veröffentlichung wird es schwieriger, Working Week-Fan zu bleiben. Die ursprüngliche Absicht, im Zentrum der Popmusik einen Platz für Jazz-Solisten zu finden, war ein löblicher Versuch. Aber die Gründer der Band, Larry Stabbins und Simon Booth, haben sich in den Maschen der Industriefirmen-Politik verfangen: Platten kosten Geld. Um kontinuierlich Platten machen zu können, muß man Hits haben. Und um Hits zu landen, muß man anfangen, publikumsmäßig den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden. Da bleibt die Kreativität schnell auf der Strecke.

Auf dieser Platte merkt man kaum mehr etwas davon, daß Larry Stabbins einer der besten britischen Saxophonisten ist. Seinen einzigen größeren Auftritt hat er in einem ziemlich klischeehaften Instrumental mit einem Junior Walker/Grover Washington-Groove. Auch textlich ist die Band von der ehemals deutlich linken Einstellung abgekommen, die den ersten Veröffentlichungen einen radikalen Touch gegeben hat.

Was bleibt also übrig? Eine Art Second Hand Motown-Sound. Klar, Julie Roberts singt gut und bleibt der Soul/Gospel-Richtung treu, die Working Week eingeschlagen hatte. Aber sie singt nicht so gut wie, sagen wir mal — Etta James, und daran wird sich auch nichts ändern.