XTC as The Dukes Of Stratosphear :: 25 O’Clock / Psonic Psunspot
Klassischer Seitfallzieher in Richtung 60s-Psychedelia von der englischen Kultband XTC.
Am Anfang stand das große Versteckspiel. Niemand sollte wissen, wer sich hinter The Dukes Of Stratosphear verbirgt. Der Name XTC war zuvor für viele in Verruf geraten. Man nahm es Andy Partridge übel, dass er sich als politischer Eiferer aufgespielt hatte. Ein Ablenkungsmanöver war vonnöten. Wie praktisch, dass Partridge wegen eines Nervenzusammenbruchs nicht mehr auf Tour gehen konnte, so blieb den Musikern genügend Zeit, sich im Studio an einem politisch völlig unbedenklichen und heiteren Retro-Zirkus mit starker Beatles-Orientierung zu versuchen. Partridge nannte sich Sir John Johns, aus Colin Moulding wurde The Red Curtain und Dave Gregory wechselte als Lord Cornelius Plum ins Adelsgeschlecht über. Auf 25 O’CLOCK bemühten sich die Herren noch nach Leibeskräften um Verwirrung und Stimmverstellung, aber natürlich wusste ]eder, wer dahintersteckt. Spätestens mit dem typisch melodischen Schwenk in „YourGold Dress“ war das Trio enttarnt. Die Originalversion der EP hat man um vier alternative Takes und fünf ursprünglich nicht dazugehörende Stücke erweitert. Kurios: Die groovende Variante von „What In The World??…“ erinnert aus heutiger Sicht an die Stone Roses. Mit „Susan Revolving“ richtet man Donovan freundliche Grüße aus, „Black JewelledSerpent Of Sound“ klingt nach den Doors und LSD. PSONIC PSUNSPOT war das einzige echte Album der Dukes. Hier erkannte man praktisch keinen Unterschied mehr zwischen dem Alter Ego und dem 60s~beeinflussten Schaffen von XTC in den späten 80ern. „Vanishing Girl“ ist einer von Mouldings schönsten Tracks überhaupt, nicht zuletzt wegen geschickter Anspielungen auf „The Lion Sleeps Tonight“. Es wirkt poppiger, aber immer noch bunt und versponnen.
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