Zeke Manyika – Mastercrime
Zeke Manyika hat sich seine musikalische Reputation an den Drums von Orange Juice in der Spätphase und auch schon als Gastmusiker bei The The oder Style Council erarbeitet. Mit seinem zweiten Solo-Album geht es dem schwarzen Künstler aus Zimbabwe allerdings um einiges mehr als nur seinen guten Ruf zu erholten. MASTERCRIME ist ein offensichtliches und eindeutig formuliertes Pamphlet gegen das Apartheids-Regime in Südafrika. Manyika spart es sich dabei in den Texten große lyrische Umwege zu gehen. „Apartheid is a mastercrime against the human race“, die Aussage sitzt, ist wahr und bedarf keiner weiteren
Erklärung. Musikalisch dagegen zieht Manyika alle Register seiner zehnjährigen Erfahrung, jongliert phantasievoll und spannungsreich mit afrikanischen Traditionen, leichtgewichtigem Pop à la Orange Juice und tiefgründiger Dramatik der Matt Johnson-Schule. Letzterer war denn auch hörbar an der bereits letztes Jahr veröffentlichten Single „Bible Belt“ beteiligt: Ein Stück Horrorvision, das inmitten treibender Tanzrhythmen, lebhafter Afro-Beots und seelenvoller Melodien auf der LP mit brutalen Trommelschlägen und O-Tönen einer Rede des rechtsextremen Führers der südafrikanischen Reformistenkirche immer noch unbestreitbarer Höhepunkt der LP bleibt. Zeke Manyika transportiert auf MASTERMIND ehrlich und überzeugend Emotionen, Kampfgeist, Hoffnung und Kraft. Sein politisches Engagement ist weit mehr als nur Predigertum; ein Großteil der Platteneinnahmen werden auf seinen Wunsch direkt an den Afrikanischen Nationalkongress weitergeleitet. Ein Grund mehr, sich diese engagierte Platte ins Regal zu stellen.
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