Ruhm, Rummel, Ruhelosigkeit


COLDPLAY Mit ihrem Debüt schafften es die vier Studenten bis auf Platz 1 der englischen Charts. Doch der Erfolg ist ihnen nur lästig.

Langweilig. Coldplay sind eigentlich ziemlich langweilig. Die vier studieren in Oxford,trinken HeberTeealsBier.rauchen maximal Light-Zigaretten und haben nicht viel zu erzählen. Sänger und Songwriter Chris Martin empfahl dem Fragensteller vom englischen „New Musical Express“ unlängst sogar – ohne Anflug von Ironie -, ihn doch in 20 Jahren nochmal zu interviewen, dann hätte er vielleicht etwas Spannendes zu berichten. Dabei ist dem Quartett schon einiges passiert, wovon andere Bands nur träumen können. Ihr Debütalbum „Parachutes“ zum Beispiel schaffte es aus dem Stand auf Platz 1 der englischen Charts. Das fänden sie schon sehr schön, so Martin, aber der ganze Rummel,der in der Folge über sie hereingebrochen sei, gehe ihnen auf die Nerven. Als Popstars taugen Martin und seine Kumples Guy Berryman, Jon Buckland und Will Champion also nicht viel. Und das wollen sie auch nich „In einer perfekten Welt“, sinnien Martin, „gäbe es dieses ganze Drumherum gar nicht. Wir würden nur unsere Musik machen, sonst nichts.“ Aber mit den negativen Begleitumständen des Erfolges müssen Coldpiay wohl fertig werden. Auch wenn die so gar nicht zu den leisen Tönen von so tollen Songs wie „Yellow“, „High Speed“ oder „Shiver‘ passen wollen, die der Band zu Recht den Ruf eintrugen, sich im Spannungsfeld zwischen Travis, Radiohead und eff Buckley zu bewegen.