„Schneeball“ statt April


Die vor knapp zwei Jahren von Musikern gegründete deutsche Schallplattenfirma „April-Records“ hat ihren Namen ändern müssen: Seit kurzem vertreibt sie die Longplayers von Missus Beastly, Checkpoint Charlie, Embryo u.a. unter dem Label-Namen „Schneeball“. Das alternative Zwergunternehmen war mit dem Branchengoliath CBS aneinandergeraten, weil dieser über seine weltweit organisierte Verlagskette „April Music“ ältere Rechte am strittigen Monatsnamen besaß. Die Rechtsstrategen des amerikanischen Medienkonzerns (Jahresumsatz ca. fünf Milliarden DM) mochten das muntere „ApriP‘-Treiben in jenem Moment nicht länger dulden, da die Namenskonkurrenz begann, ihre Platten auch in den USA zu verdealen. Bei einem gerichtlich festgesetzten Streitwert von 100.000 DM mußte die bundesdeutsche Freak-Firma passen: rechtliche Ausgangslage und finanzieller Atem hätten nimmer gereicht, die „April“-Bastion mit Justitias Hilfe zu verteidigen. In Zukunft also: „Schneeball“.