Shia LaBeouf zeigt sich in Cannes und das Internet glaubt nicht mehr an Cancel-Culture


FKA Twigs klagte 2020 gegen Shia LaBeouf, ihrem Ex, wegen Körperverletzung und sexuell missbräuchlichem Verhalten. Jetzt präsentiert er sich wieder auf dem Red Carpet.

Bei den aktuellen Filmfestspielen in Cannes ist auch schon die Premiere zu „Megalopolis“ gefeiert worden – der neuen Regiearbeit von Frances Ford Coppola. Auf dem Roten Teppich versammelten sich vom Ensemble neben Coppola: Jon Voight, D. B. Sweeney, Grace VanderWaal, Giancarlo Esposito, Aubrey Plaza, Romy Croquet Mars, Adam Driver, Nathalie Emmanuel, Laurence Fishburne, Kathryn Hunter, Talia Shire, Chloe Fineman sowie auch Shia LaBeouf. Letzterer hatte sich zuletzt eher rar gemacht bei öffentlichen Events. Ein Grund dafür könnte sein schlechter Ruf sein, der nicht zuletzt auch dadurch manifestiert wurde, dass im Dezember 2020 von seiner Ex-Freundin FKA Twigs eine Klage gegen ihn eingereicht wurde. Ihre Aussage: Der Schauspieler habe sie körperlich wie auch sexuell misshandelt in der Zeit, in der sie ein Paar waren. Dass er sich nun auf dem Roten Teppich in Cannes fotografieren lässt, bringt das Internet in Rage.

Shia LaBeouf auf „Wiedergutmachungstour“?

Obwohl die Premiere bereits am 16. Mai stattfand, ebbt die Kommentarflut in den Socials zu Shia LaBeouf nicht ab. Eine Person auf X fragt: „Wird überhaupt jemand in Cannes gecancelt?“ Und eine andere will wissen: „Warum ist Cannes so besessen davon, Männer zu rehabilitieren, die des Missbrauchs und der sexuellen Nötigung beschuldigt werden?“ Ein anderer Kommentar geht in Richtung Fake-„Wiedergutmachungstour“ des Mimen. LaBeouf selbst äußerte sich nicht dazu.

FKA Twigs zieht vor Gericht gegen Shia LaBeouf

Zum Hintergrund: FKA Twigs, alias Tahliah Barnett beschuldigte LaBeouf sie sexuell genötigt zu haben. Zudem warf sie ihm Körperverletzung sowie die vorsätzliche Zufügung emotionalen Leids vor. LaBeouf und Barnett lernten sich 2018 am Set von „Honey Boy“ kennen. Ihre Beziehung hielt daraufhin etwa ein Jahr. Der Schauspieler soll das Vertrauen von Barnett zunächst mit „übertriebenen Zuneigungsbekundungen“ gewonnen und schließlich kontrollierendes Verhalten an den Tag gelegt haben. In ihrer Klageschrift gab FKA Twigs an, LaBeouf habe sie vor einem Hotel, das sie gemeinsam zum Valentinstag besucht hatten, zu Boden geworfen. Sie behauptete außerdem, er habe im Auto seinen Sicherheitsgurt entfernt und sei „wie ein Wahnsinniger“ gefahren. Währenddessen habe er ihr damit gedroht, „das Auto zu zertrümmern“, sollte sie ihm nicht ihre „ewige Liebe“ gestehen. Laut Klage mochte er es zudem nicht, wenn sie mit anderen Männern sprach oder sie auch nur ansah. Auch Gespräche mit Kellnern sollen LaBeouf missfallen haben. Es hätten Regeln existiert, wie oft am Tag Barnett ihn küssen und berühren musste und im Bett hätte sie keine Kleidung tragen dürfen. Aus kleinen Meinungsverschiedenheiten soll er nächtelange Kämpfe gemacht und zur Einschüchterung außerdem eine geladene Schusswaffe neben dem Bett aufbewahrt haben.

US-Schauspieler Shia LaBeouf bestreitet Missbrauchsvorwürfe von FKA Twigs

LaBeouf bestritt die Anschuldigungen seiner Ex-Freundin im Februar 2021. Über seine Anwälte erklärte er, ihr nie „Verletzungen oder Nachteile“ zugefügt zu haben. Seines Erachtens nach habe FKA Twigs „keinen Anspruch auf eine Entlastung oder Schadensersatz“. In einer E-Mail an die „New York Times“ soll er zudem geschrieben haben: „Ich habe keine Entschuldigungen für meinen Alkoholismus oder meine Aggressionen, nur Rationalisierungen. Ich habe mich selbst und alle um mich herum seit Jahren missbraucht. Ich habe in der Vergangenheit die Menschen, die mir am nächsten standen, verletzt. Ich schäme mich für diese Vergangenheit und entschuldige mich bei denen, die ich verletzt habe. Mehr kann ich wirklich nicht sagen.“