„Es war schwer für mich, die Rolle des Frontmanns zu übernehmen“, gesteht der ehemalige Queen-Gitarrist Brian May. Was Wunder, wirft der mächtige Mercury-Mythos doch überlange Schatten auf das solistische Tun des Ex-Monarchen. Doch May, seines Zeichens Ausnahmegitarrist mit einem Faible für sirupdicke Gitarrensounds, läßt sich nicht beirren: Ganze fünf Jahre feilte er an seinem Solo-Projekt „Back To The Light“, das neben anerkannten instrumentalen Qualitäten schließlich auch sein überraschendes Gesangstalent zutage förderte.

Bereits als Support-Act der Guns N’Roses-Open-Airs begeisterte er das deutsche Publikum, als Headliner tourt er nun durch die Hallen der Republik. Wer hinter Brian Mays Live-Show lediglich ein müdes Queen-Revival vermutet, sieht sich getäuscht: Der Großteil des Programms widmet sich dem „Back To The Light“-Album, dessen Songs dem Queen-Material in nichts nachstehen. Gemeinsam mit der Drummer-Ikone Cozy Powell (Black Sabbath, Whitesnake, Rainbow) und Bassist Neil Murray (Black Sabbath, Whitesnake) sorgt May für einen Rockzauber, der zwar härter als die Songs der königlichen Vergangenheit daherkommt, jedoch die gleichen melodiösen Qualitäten birgt. Und der 45jährige Wuschelkopf ist natürlich Profi genug, um zu wissen, was sein Publikum wünscht: Queen-Songs wie „Love Of My Life“ entzünden ein Feuerzeug-Meer, und zum krönenden Abschluß dröhnt die geniale Stampf-Hymne „We Will Rock You“.