Sounds now!


Schluss mit akribischer Analyse und distanziertem Diskurs -manchmal muss man sich einfach fallen lassen.Auf der CD im ME im April finden sich zehn Songs, die die Emotionen ansprechen.

1 Low Breaker

Endlich mit ganzer Kraft: Nach vielen „nur“guten Alben liefern Low ein Meisterwerk ab.

„The bloodjustspills andspills – but here we

sit.debatingmath““Breaker hatnurvier Zeilen Text, die aber gehen unter die Haut Nach vielen durchaussehrschönenAlbenvollvon hoch gelobten minimalistischen Klanglandschaften haben Low endlich alle ihre Kräfte gebündelt und mit der Unterstützung von Flaming-Lips-Produzent Dave Fridmann-dessen Einfluss bei fast allen der 13 Songs deutlich zu hören ist-ein in jeder Hinsicht außergewöhnliches Werk aufgenommen: dsums and cuns ist konzentriert, intensiv, packend und betörend wie keines ihrer Alben bisher. Die dreiköpfige Band aus Duluth in Minnesota hat sich in diesem Monat im „KriegderSterne“(Seite75)durchsetzen können.

2 Maxi’mo Park

TheUnshockable I Unschockbar: Maxi’mo Park haben sich uon der Aufregung um ihr Debüt nicht aus der Ruhe bringen lassen — I auch ihr zweites Album isterstklassig. I „Mit der Erfahrung, die wir in zwei Jahren auf Tournee gesammelt haben.und der Hilfe uon [Produzent] CilNorton istouR iarthly PiEAsuRESein ,heauy’Album geworden, das einem die Augen öffnen Rann“, sagt Sänger Paul Smith ganz unbescheiden. „Rockmusik ohne Klischees, die sich der Welt auf emotionaler Ebene widmet.“ Nicht unbedingt schön gesagt, abertrotzdem wahr: Das zweite Album der Briten wirkt emotionaler als das Debüt. Anstatt sich lediglich zu wiederholen, haben Maximo Park einen Schritt nach vorne gemacht, indem sie den Begriff Popsong dieses Mal weiter ausgelegt haben. Und wenn es nach Paul Smith geht, dann soll das auch jeder hören:

„Weil wir glauben, dass diese Platte inspirieren und berühren kann, wollen wir jetzt damit so uiele Menschen wie nur irgendwie möglich erreichen.“

3TheVew Wasted Little DJs

ErsteSmgle und gleich ein ueritabler Hit: Die uier jungen Männer aus Dundee halten wenig uon falscher Bescheidenheit.

The View waren ohne Zweifel in den letzten Monaten einedergefragtestenjungen Bands in England. „Meine Mum wird nicht gerade begeistert sein, dass ich so dürr geworden bin“, sagt Gitarrist Pete Reilly. „Wir betrinken uns immer, beuor wiraufdie Bühnegehen-so kommen wir besser in Stimmung. Aber wir haben schon alle Cewichtverloren, weit wir die ganze Zeit trinken, rauchen und nichts essen.“Zahlreiche prominente Musikerkollegen prophezeien den jungen Männern aus Dundee eine große Zukunft-obsiesich auch in Deutschland durchsetzen können, wird sich zeigen. „Wasted Little DJs“, die erste und in England auch bereits recht erfolgreiche Single aus dem Debüt-Album hats off to the buskers. istjedenfalls nicht die schlechteste Visitenkarte.

4 Klaxons Totem On The Timeline

Treibender, hymnischer Electro-I punk, der Großbritannien den Verstand geraubt hat.

Die Klaxons aus London gelten als Vorrei-1 terder New-Rave-Bewegung. doch ihr Debüt-Album myths of the near future enthält neben einigen ekstatischen Elektrotracks auch zahlreiche gitarrenlastige Songs. .“Totem OnThe Timeline‘ ist eine der älteren und etwas traditionelleren Nummern auf der Platte. Sie ist liue extrem populär. Mir gefällt besonders das ganze Name-Dropping im Text In der ersten Stophe hob ich mir uorgestellt, wie es wäre, eine etwas andere .Club i8so‘-jugend-Pauschalreise zu buchen – mit Julius Caesar, Lady Diana undMutterTeresa“. so jamie Reynolds. In England wird nun in den Medien eifrig darüber diskutiert, ob beatgetriebener Rock’n’Roll wie dieser die Kraft hat, die „Dance-Culture“ zu verändern. Auf eine Antwort werden wir noch ein paar Jahre warten müssen…

5 The Rakes The World Was A Mess But His Hair Was Perfect

Stillstand ist Rückschritt – The Rakes bleiben relevant, weil sie sich weiterentwickelt haben.

Wie die Editors und The Rifles kamen auch The Rakes durch die Hintertüre während andere den großen Hype hatten, sprach sich bei der Band aus East London erst nach und nach herum, wie hochklassig ihr DebütcAPTURE/RELEASE war. Nun, nach unzahligen Headliner-und Support-Tourneen (u.a. mit Franz Ferdinand) kehren sie mit dem wichtigen zweiten Album zurück. Die gute Nachricht ist, dasSTEN NEW Messages polarisiert-mit einem langweiligen Klon des Debüts hätten sich The Rakes, die vom musikexpress unter die zehn besten Newcomer des Jahres 2005 gewählt wurden, selbst ins Abseits manövriert. 2007, in dem Jahr, in dem die Neo-New-Wave-Begeisterung abflauen wird, ist Evolution die einzige Überlebensstrategie. In dieser Hinsicht-und natürlich mit dem brillanten Songtitel „The World Was A Mess But His Hair Was Perfect“-haben The Rakes schon mal alles richtig gemacht.

6 Last DaysOf April Who’sOnThePhone?

Wicht auflegen: Ein schwedischer Musiker macht endlich sein Ding.

Lange hat Karl Larsson mit Last Days Of I April „Emotional Hardcore“gespielt-nun haterein Faible fürlndierockmitgroßen Melodien entwickelt. Erfühlt sich in diesem Genre offenbar wohl: Mit „Who’s On The Phone“ aus dem von Pelle Gunnerfeldt(The Hives) produzierten Album michtas well live ist ihm ein feiner Hit für die Indieclubs gelungen. Last DaysOf April haben in den letzten Jahren mehr Zeit auf Konzertbühnen alszu Hause verbracht(sie spielten in Deutschland unteranderem im Vorprogramm derSportfreunde), und sie werden erfreulicherweise auch mit diesem Album wieder ausführlich touren. musikexpress (freut sich auf und) präsentiert die Konzerte.

7 Modest Mouse FireltUp I jetzt featunng Johnny MarnEine 1 der beständigsten und erfolgreichs- ten Indiebands meldet sich zurück.

Nachdem Modest Mouse 2004 mit cood NEWS FOR PEOPLE WHO LOVE BAD NEWS und dem Hit „FloatOn’überraschend ihren Mainstream- Durchbruch erleben durften (Single-Charts! Album- Charts! The O.C.! Und demnächst: Privatjets? Orgien? Etc. etc.?), kehren sie nun mitwE were oeao beforethe ship even sank zurück. Der ehemalige The-Smiths-Gitarrist Johnny Marr ist inzwischen offiziell Mitglied und steuert, wie man bei „Fire It Up“ hören kann, bereits selbstbewusst seine eigenwilligen Parts bei. Sonderbare und geheimnis- volle Musik ist das, die nicht nur klug und durchdacht ist, sondern auch ganz gehörig im Bauch zu kribbeln vermag.

8 Fujiya & Miyagi Collarbone I Zärtliche Indietronics uon Kraut- rockuerliebten falschen Japanern aus Brighton. Noch Fragen?

Intelligenz mag im Rock n’Roll überbe-I wertet sein, im weiten Felddertanzbaren Electronica aber ist sie durchaus willkommen. Fujiya & Miyagi- hinter dem kryptischen Namen verbergen sich die Brightoner David Best, Steve Lewis und Matthew Hainsby-verarbeiten auf höchst clevere Weise Krautrock-Einflüsse (Can, Neu!, Cluster etc.). ohne dabei mit ihrem Sound zu retrolastigzu sein. „.Collarbone’haben wiruor uier jähren geschrieben“, sagt Sänger David Best. „Es hat sich immer wieder uerändert-uon einem Aphex-Twin-artigen Beatzu einem Northern-Soul-Beat. Songs entwickeln sich, wie sie sich eben entwickeln, selbst hat man da wenig Kontrolle darüber.“ Das aktuelle Album transparent thi’ngs -das derzeit in den Büros der ME-Redaktion fast täglich zum Einsatz kommt-werden Fujiya üMiyagi am 5. Mai in München bei der MusiKEXPRESs-Klubnacht „Schweine am Samstag“ live präsentieren.

9 Locas In Love Sachen Die charmante Band aus Köln mit einer Liebeserklärung an die ganz normalen Widrigkeiten des Alltags.

Däss das Leben mitunter zum Verzweifen ist, wissen wir alle. Und genau deshalb tut es gut, von Locas In Love mit diesem wunderbaren Song daran erinnert zu werden, dass der ganze Wahnsinn auf diesem Planeten trotz allem so liebenswert ist. „Sachen“ stammt von dem aktuellen und reichlich großartigen Album sauhus, das an der amerikanischen Ostküste von Peter Katis- der auch bei Interpols antics an den Reglern saß-abgemischt wurde. Sehr empfehlenswert, auf Platte und auch live. Oder wie Locas In Love sagen würden:

„Komm doch bald mal uorbei…

10 Maria Taylor ACood Start Azure Ray pausieren noch immer. Maria Taylor aber kehrt mit einem gelungenen Solo-Album zurück.

Ein bisschen elektrischer, ein bisschen lauter, ein bisschen mutiger und ein bisschen ausgefallener arrangiert: Mit ihrem neuen Album hat sich Maria Taylor klar weiterentwickelt. Die Songs ihres zweiten eigenen Albums, die zwischen den Konzert-Reisen zu ihrem Solo-Debüt 11:11 geschrieben wurden, zeigen eine neue Seite des Azure-Ray-Mitglieds. Verglichen mit dem etwas schüchternen Vorgänger ist lynnteeter flower, benannt nach einem Freund der Taylor-Familie aus Birmingham, Aläbdma, ein reiferes und tiefgründigeres Album. Als Produzenten standen Maria Jim Eno von Spoon, Andy LeMaster von Now It’sOverhead und Doug Easley (Cat Power, Pavement) zur Seite. Bei den Aufnahmen wurde sie im Studio von Conor Oberst, dem viel beschäftigten Saddle-Creek-Bassisten Dan McCarthy sowie von ihren Geschwistern Macey Taylor (am Bass)und KateTaylor(am Keyboard) unterstützt. —