Status Quo: History


Nach knapp 30 Jahren Non-Stop-Beschallung mit simplen Boogie-Riffs sind Status Quo heute zur Stimmungskapelle für den reiferen Luftgitarren-Freund mutiert. Die Formation verpaßte sich jedoch erst Anfang der 70er Jahre, nach vier Alben, ihren typischen Boogie-Sound. Als Schüler fanden sich 1962 Gitarrist/Sänger Mike „Francis“ Rossi und Bassist Alan Lancaster in Beckenham in der englischen Grafschaft Kent zusammen. Nach dem Einstieg von Drummer John Coghlan und Keyboarder Roy Lynes nannte sich die Band The Spectres. 1966 wurden die Vier von PYE-Hausproduzent und Orchesterleiter John Schroeder entdeckt.Trotz mehrerer vielversprechender Singles und einer weiteren Namensänderung in Traffic Jam blieb die Band ohne Erfolg. Im Juni 1967 schloß sich schließlich Gitarrist und Sänger Rick Parfitt an, und wenige Monate später eröffnete das auf Status Quo umbenannte Quintett mit „Pictures Of Matchstick Men“ einen Reigen internationaler Hits der Hippie-Ära. Mit ihrem dritten Album „Ma Kelly’s Greasy Spoon“ änderten Quo 1970 den Kurs in Richtung Rock’n’Roll. Der Wechsel vom kunstvollen Pop zum kompromißlosen Kumpel-Rock vollzog sich vollends 1972 mit dem Album „Piledriver“, das die vier Musiker an die vorderste Rock-Front katapultierte und zu Stammgästen in den Charts machte. Schweißtreibende Live-Shows überzeugten Mitte der 70er Jahre vor allem die Fans in Europa, Japan und Australien. Die Kritiker indes belächelten die Musiker und verhöhnten Status Quo als „stromlinienförmiges Spielzeug des Stadion-Rock“. Mit regelmäßigen Welt-Tourneen, LP-Veröffentlichungen und erfolgreichen Hitsingles („Roll Over Lay Down“, „Down Down“, „Rain“, „Whatever You Want“, „What You’re Proposing“, „In The Army Now“), sind Status Quo noch heute ein – natürlich völlig konservatives – Rock’n’Roll-Kraftwerk. Von der Urbesetzung der 60er Jahre sind nur noch Francis Rossi und Rick Parfitt übrig. Die beiden ließen sich weder von diversen Umbesetzungen (mit dabei u.a. Ex-Herd-Keyboarder Andy Bown, Schlagzeuger Pete Kirchner) noch von zwischenzeitlichen Bandauflösungen irritieren.