Steven Jesse Bernstein Prison


Das ist ein Poet aus Seattle, der gestorben ist, als ich noch klein war. Er hat sich selbst ein Messer ins Genick gerammt. Seine Arbeit knüpft an die der Beatniks an – er ist ein Bindeglied zwischen Leuten wie Burroughs und Bukowski und den Autoren der Gegenwart. Bernstein kam aus schlimmen familiären Verhältnissen und war als Kind schwer krank. Er war manisch -depressiv und hat zum Beispiel Lesungen mit einem Nagetier im Mund veranstaltet – die ganze Zeit lief ihm beim Lesen eine lebende Maus im Mund rum.

Was haben dir seine Texte bedeutet?

Er war der erste Mensch, der mir gezeigt hat, daß man offen über gewisse Themen sprechen kann… (lange Pause). Über sexuelle oder religiöse Sachen zum Beispiel. Das war so ziemlich das Existentiellste, womit ich als Kind in Kontakt gekommen bin. Er hat mir beigebracht, wie man redet. Wenn man jung ist, sucht man oft nach einer Stimme – man weiß noch nicht, wie man sich ausdrücken soll. Ich habe einfach versucht, wie Bernstein zu reden.