Symbolträchtig


Mancher neue Act würde sich angesichts der weltweiten Veröffentlichung seines Debüt-Albums die Finger lecken. Newcomer Marque, 23, ist nicht der Typ, der wegen sowas ausflippt. „Deshalb kann zu Hause nicht von einem Bein aufs andere hüpfen“, sagt der Multi-Instrumentalist aus Feldkirch im österreichischen Vorarlberg bescheiden zu den idealen Startbedingungen seines Erstlings ‚I Wanna Make Love To You‘. „Dann würde ich ja musikalisch stehenbleiben.“ Ein Alptraum für den introvertierten Einzelgänger, der als Teenie aus dem katholischen Internat flog und seitdem in der Abgeschlossenheit seines kleinen Heimstudios an seinen eigenen Grooves feilt. Der Perfektionist liebt sein Kreativ-Zentrum und er liebt die Kontrolle. Alle Instrumente seines ersten Werks spielte er selbst ein, sämtliche Texte und Arrangements stammen von ihm. Produzent Dieter Falk (u.a. Pur) mußte kaum mehr Hand anlegen. Dafür beäugen ihn die Kritiker umso genauer. Der oft gehörte Vorwurf, er klinge allzu sehr nach Prince, macht ihn denn auch wütend: „Ich bin ich“, ereifert er sich. „Wenn du weißt, was Prince macht, wirst du keine Parallelen hören bis auf eine stellenweise ähnliche Phrasierung. Nur weil ich Kopfstimme singe, muß man mich nicht in die Schublade stecken.“ Nicht mal kennenlernen will er den Mann, der sich hinter einem Symbol versteckt. „Momentan haut der wild um sich und versteht nicht, daß er älter wird.“