Terrorvision wurden von ihrer Firma gefeuert – und sind heilfroh.


Die meisten Bands geraten in Panik, wenn die Plattenfirma kündigt. Ganz anders Terrorvision: „Zu sagen, wir hätten uns gefreut, wäre eine Untertreibung“, grinst Gitarrist Mark Yates, „es war die pure Ekstase!“ Der Triumph war umso süßer, als das trinkfeste Quartett aus dem nordenglischen Bradford erst zwei Monate zuvor Platz zwei der Charts erklommen hatte, mit einer schrägen Nummer namens „Tequila“ für Terrorvision der zwölfte Top-20-Titel. „Was für ein Spaß“, frohlockt Mark Yates noch heute, also immerhin zwei Jahre später, „es war idie letzte Single für EMI. Das dortige Personal hatte gewechselt, keiner mochte uns mehr, niemand setzte sich für uns ein. Also ließen wir von Mint Royale einen Comedy-Remix herstellen. Er passte perfekt in die weihnachtliche Feten-Zeit, überall wo wir hinkamen, gab’s massenweise Frei-Tequila. Außerdem verdienten wir mit der Single so viel Kohle, dass wir die Zeit bis zum nächsten Vertrag überbrücken konnten.“

Jetzt melden sich Britanniens flotteste Pop-Rocker in neuer Frische und mit neuem Album zurück. Es heisst „Good To Go“, erscheint auf dem Band eigenen „Total Vegas“-Label und passt mit seinen Mitgröl-Ohrwürmern, der munteren Metal-Light-Begleitung und den Samples aus dem Scherzartikelladen perfekt ins Repertoire von The Offspring, Green Day oder Blink 182. „Purer Zufall“, meint Schlagzeuger Shutty, „wir haben noch nie irgendwelche Pläne geschmiedet, geschweige denn über unseren Sound nachgedacht.“ Aufgrund der Probleme mit der Ex-Plattenfirma erschien Terrorvisions Musik bislang nicht in den USA, was sich nun ändern soll. Die vier Terror-Visionäre meinen nämlich, dass ihre Zeit gekommen sei. Shutty: „Wir sind Britanniens bestgehütetes Geheimnis. Und das schreibst du bitte in fucking Großbuchstaben!“

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