Die Rückkehr des britischen Spacerock? Nicht ganz, aber zumindest ein Anfang ist gemacht. Die sechs zornigen jungen Männer aus Reading haben offenbar nicht nur Radiohead und Placebo im Plattenschrank stehen, sondern auch Hawkwind, die frühen Pink Floyd und Ozric Tentacles. Was man ihrem Debütalbum See This Through And Leave deutlich anhört, changiert es doch zwischen verspielter Melancholie und geradliniger Härte, zwischen bedrohlicher Düsternis und hymnischem Bombast. „Progressive Punk“ könnte man auch zu der Musik von The Cooper Temple Clause sagen, wenn man dem Kind unbedingt einen Namen geben will. Einen, den Puristen zwangsläufig als Paradoxon abtun, da er doch scheinbar krasseste Gegensätze, scheinbar Unvereinbares in einem Atemzug nennt. Genau das macht jedoch den Reiz von See This Through And Leave aus; hier wächst auf eigenartige Weise zusammen, was sich der reinen Rock’n’Roll-Lehre nach komplett ausschließen müsste.
