The Raveonettes


Rock'n'Roll im Dogma-Stil: Zwei Dänen entwerfen einen Regel-Katalog.

Die Musik: „funktioniert nach strengen Regeln, die in Anlehnung an das radikale Dogma-Konzept für Filme entwickelt wurden: 1) Alle Songs sollen in der gleichen Tonart aufgenommen werden. 2) Nicht mehr als drei Akkorde sind erlaubt. 3) Die Grenze von drei Minuten pro Titel ist bindend. 4) Der/die Schlagzeuger/in schlage ohne Hi-Hat oder Becken. Dass trotzdem ordentlicher Rock’n’Roll dabei herauskommen kann, beweist das Duo mit der komplett in B-Moll eingespielten EP „Whip It On“: Über knapp 22 Minuten verletzen The Raveonettes zwar gelegentlich selbst Regel 4, donnern aber sonst tatsächlich staubtrocken durch acht Garagen-Punk-Titel, die mal nach Velvet Underground, mal nach Radio 4 oder The Yeah Yeah Yeahs klingen.

Die Künstler: …kommen aus Dänemark, wo einst Lars von Trier und Co. das Dogma-95-Konzept entwickelt haben. Sharin Foo (Leadsängerin und Bassistin) und Sune Rose Wagner (Sänger, Gitarrist und Songschreiber) teilen nicht das Bett, sondern lediglich Vorlieben in Sachen Ästhetik: „Wir stehen auf die Coolness der 50er Jahre, kombinieren aber alte Schwarzweiß-Hitchcock-Mystik mit moderneren Sachen. Und wir sind überaus fasziniert von Dekadenz“, so Foo, die in Indien klassischen Gesang studiert hat. Der EP folgt demnächst ein Debüt-Album, für das der Ex-Blondie-Produzent Richard Gottehrer sowie der Gitarrist Manoj Ramdas und der Drummer Jakob Hoyer engagiert wurden.The Raveonettes Whip It On (Columbia/Sony)