The Smashing Pumpkins: „Oceania“ ★★★


Es ist egal, aber …

★★★

Billy Corgan wird viel Unsinn vorgeworfen: Dass die Smashing Pumpkins seit „Mellon Collie…“ von 1995 kein gutes Album mehr veröffentlich hätten (stimmt nicht, „Machina“ war besser, „Zeitgeist“ auch); dass die Singles schwach wurden (falsch: „G.L.O.W.“ und „Freak“ waren zuletzt echte Killer). Was man Corgan jedoch leider immer noch vorwerfen kann, ist der erneut vergraulte Drummer Jimmy Chamberlin. Wie kein zweites Sänger-Schlagzeuger-Gespann funktionierten sie perfekt mit Schlag fast auf Stimme – mal galoppierte der eine voran, dann setzte der andere den Takt, die beiden spielten Katz und Maus. Es war eine einzigartige Kombination. Jetzt hat Corgan mittlerweile drei Nobodies in seiner Band. Und irgendwie bekommt man das Gefühl, er singt vor sich hin, weil ihn keiner mehr zu irgendetwas drängt („Quasar“, „Wildflower“).

Was schade ist. Das hier versammelte Material, vor allem „Panopticon“, hätte mit Chamberlin in der Band und einem wuchtigeren Sound durchaus sehr gut werden können. Generell werden ja die Smashing Pumpkins als Metal-Band bis heute unterschätzt. Hier gibt es aber leider wieder zu viel „Mellon Collie“-Kleinkünstelei, erneut allerlei exotische Arrangements, Umbauten innerhalb eines Lieds,  zwischendrin sogar U2-Gitarren („Pinwheels“). Corgan hätte vielleicht lieber etwas mehr Led Zeppelin hören oder sich ein zweites Mal durch den Kopf gehen lassen sollen, ob er wirklich Streicher benutzen will, die wie aus dem Computer klingen.

Beim nächsten Mal mehr Härte, bitte.