The Who hatten 1967 ein Problem: Ihr vom Soul und R’n’B beeinflusster Mod-Sound war Schnee von gestern. Bands wie Pink Floyd und The Jimi Hendrix Experience kündeten an, wie Rockmusik in Zukunft klingen würde. Was Pete Townshend auf eine völlig abseitige Idee brachte: ein Album, zusammengehalten van Werbe-Jingles, die teils selbst komponiert, teils von den damals auf der Nordsee betriebenen Piratensendern übernommen wurden. Derlei Collagetechnik war in der Avantgarde verbreitet, für ein Pop-Album allerdings ziemlich ungewöhnlich. Collage ist dann auch das Stichwort: The Who Sell Out ist ein Sammelsurium aus psychedelischem Rock und Popwohlklang nach Art der Beach Boys. Nicht gerade ein stringentes Album, aber sehr originell, unterhaltsam und für The Who ein wichtiger Schritt von der Singles- zur Album-Band. Ein Pop-Art-Klassiker ist das Cover-Artwork: The Who posieren mit Deo-Stift, Muskelaufbau-Präparat und Pickelcreme – Sänger Roger Daltrey durfte gar in „Heinz Baked Beans“ baden.